Louisiana Catahoula Leopard Dog

Sie sehen aus wie Hunde aus alten Indianer Filmen, groß, schlank und wunderschön, mit bunt geflecktem Fell und wahnsinnig interessanten Augen. Genauso wie sie aussehen sind sie auch: wild, ungestüm und vom Charakter her sehr urtypisch. Schon lange bin ich fasziniert von dieser Rasse, den Louisiana Catahoula Leopard Dogs.

Es ist ein ganz besonderer Hund mit besonderen Anforderungen, keinesfalls sollte man ihn wegen seiner bunten Augen oder seinem gefleckten Felles aussuchen. Er ist sehr anspruchsvoll und nur hundeerfahrene Menschen sollten in Erwägung ziehen, sich einen Catahoula ins Haus zu holen. In seiner Heimat Amerika wird er für die Jagd auf Waschbären und Wildschweine benutzt, auch zum Rinder treiben oder als Wachhund für Farmen findet er Verwendung.
Ihr habt quasi einen knallharten Wachhund mit Jagdtrieb, der sehr selbständig arbeitet und keine Fremden mag.

Mit so einer explosiven Mischung muss man umgehen können.

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Nicht jeder braucht einen Catahoula! 

Einen Catahoula kauft man sich nicht einfach so, einen Catahoula muss man brauchen. Man sollte sich vor der Anschaffung überlegen was man mit seinem Hund vorhat und dann schauen, ob es eine Aufgabe ist, die zu einem Catahoula passt. Keinesfalls sollte man sich einen kaufen und dann im Nachhinein, wenn er bereits da ist, überlegen was man mit ihm anfangen möchte.
Die Exemplare die hier anzutreffen sind, werden häufig als Rettungshund für Trümmer- oder Flächensuche, aber auch als Mantrailer eingesetzt. In der Jagdszene ist es nach wie vor nicht einfach für den Catahoula und er ist dort noch immer ein Exot. Da die Rasse von der FCI nicht anerkannt ist, ist es nicht in jedem Bundesland möglich mit ihm eine Brauchbarkeitsprüfung abzulegen. Aber wenn sie zeigen dürfen was sie können, dann sind es ausgezeichnete und furchtlose Jagdhunde. Im Sport bei Canicross, Bikejöring, Dogscooter oder Ähnlichem ist der Cataohoula auch weit vorne mit dabei. Eine Aufgabe braucht er in jedem Fall, als reiner Familienhund ist er schnell unterfordert. 
 

Ihr möchtet, dass "die Hunde das schon unter sich regeln"? --> Kein Problem, der Catahoula regelt es mit Freuden! 

Nur entstehen dabei oft Verletzungen am anderen Hund. Also sollte man solche Experimente lieber sein lassen und es den Menschen überlassen die Situaton zu regeln. 
Catahoulas sind sie sehr intelligent, beobachten viel, experimentieren gerne und sind wahre Ausbrecherkönige. Sie sind sehr arbeitswillig, was jedoch nicht heißt, dass sie jedes Kommando brav ausführen. Der gute alte "Will to Please", also der Wunsch seiner Familie zu gefallen, wie man ihn zum Beispiel von Schäferhunden kennt, ist nahezu nicht vorhanden.
Im Gegenteil, wenn man ihnen etwas beibringen möchte, muss man sie von dem Sinn der Übung erst einmal überzeugen. Ergibt eine Aufgabe in den Augen eines Catahoulas keinen Sinn, dann wird er sie nicht ausführen. Auch muss man sich immer wieder etwas Neues ausdenken um ihn zu beschäftigen, da das Alte schnell langweilig wird.  Lastet man ihn nicht körperlich und geistig aus, wird er schnell zum Inneneinrichter und zerstört dein Haus. Das ist keinesfalls untertrieben, meine Lotte hat in ihrer schlimmsten Zeit Fußleisten von der Wand gezogen, einen Teil vom Laminat geschrottet und sogar Küchenschränke von der Wand geholt. Nicht selten beißen oder kratzen sie auch Löcher in die Wand, aber davon bin ich persönlich verschont geblieben. Gibt man einem Catahoula keinen Job, dann sucht er sich einen und das nicht immer zugunsten seines Besitzers.

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Zur Eigenständigeit gezüchtete Rassen haben auch erstaunliche Lösungsstrategie und sind sehr kreativ. Auch das hört sich anfangs lustig an, bis man sich im Klaren darüber ist, was das bedeutete. Lotte war z.B mal im Kofferraum und auf dem Rücksitz lag ein Sack Trockenfutter. Sie hat das Problem "Rücksitz" selbstständig gelöst, Konfetti draus gemacht und war danach satt. Problem erkannt, Problem gebannt.
Die Neigung Dinge zu zerstören ist nicht das einzige Verhalten das anstrengend bis problemtisch ist. Ihr Territorailverhalten und ihr Beschützerinstinkt sind stark ausgeprägt und es sollten vom ersten Tag an drauf geachtet werden es in geordnete und kontrollierte Bahnen zu lenken, sonst kann es passieren dass der Catahoula Haus und Hof bis aufs Blut verteidigt. Auch dafür wurde er gezüchtet und tut nur seinen Job.
Auch der Jagdtrieb ist nicht zu unterschätzen! Es gibt Catahoulas die ihr Leben lang an der Leine verbringen müssen, weil sie jede Gelegenheit zur Jagd nutzen und auch mal stundenlang weg sind. Auch das muss von Anfang an geübt werden, nicht selten suchen jagdlich interessierte Hunde sich andere Ventile, wie kleine Hunde, Jogger oder Fahrradfahrer.

In den richtigen Händen ist der Catahoula zwar ein traumhafter Hund, aber als Anfängerhund oder reiner Familienhund definitiv nicht geeignet.

Falls ihr euch für einen Louisiana Catahoula Leopard Dog interessiert, kann ich euch nur ans Herz legen diese Hunde vorher kennenzulernen. Sie sehen schön aus, gar keine Frage, aber den wahren Charakter lernt man erst kennen, wenn man sie live gesehen hat. Besucht ein Treffen, redet mit Züchtern oder langjährigen Besitzern, aber holt ihn euch keinesfalls einen, weil ihr sie „hübsch“ findet. Ihr werdet euren Fehler schnell merken und der Hund muss drunter leiden. 
Durch Lotte habe ich viele Gleichgesinnte kennengelernt und wir sind mittlerweile sowas wie eine Catahoula Familie geworden.

In Gelsenkirchen veranstalten wir regelmäßig Catahoula Treffen mit Spaziergang und Grillabend. Habt ihr Interesse an der Rasse und möchtet mal einen kennenlernen, schreibt mich einfach an.

Meine Catahouligans Lotte und Lizzy haben eine Facebook- und Instagram-Seite. Ihr findet uns unter "Catahouligan on Tour" und könnt dort mal mehr, mal weniger regelmäßig unsere Abenteuer mit unseren Freunden verfolgen.